Unsere Kinder schlafen durch!

Unsere Kinder schlafen natürlich nicht durch… Mit dieser reißerischen Überschrift wollte ich Euch nur zu diesem neuen Eintrag ins Elterntagebuch locken. In Wahrheit laufen unsere Nächte inzwischen in etwa so ab:

Wenn nicht gerade Fußball oder Zeitumstellung ist, schnarchen beide Kinder in der Regel gegen acht Uhr.

Wie wir das machen? Keine Ahnung. Strenge Disziplin und Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater, das den Größeren zuverlässig einlullt. 

Ganz wichtig ist aber, dass im Flur das Licht brennt!

Gegen halb Elf gehen die Eltern ins Bett. Und wenn sie nicht den Fehler machen, das Licht im Flur auszuschalten, bleibt es im Kinderzimmer ruhig. Wir lesen noch eine Runde, dann wird das Licht im Schlafzimmer gelöscht. 

Und nun beginnt das Phänomen: Unsere Kinder spüren es scheinbar, wenn wir in die Schlafphasen abdriften. Denn kaum blitzen die ersten Traumbilder auf, hört man aus einem der Kinderzimmer ein Raunzen. Das Raunzen steigert sich zu einem empörten Jammern, schließlich mündet es in Schreien, das rasch in Brüllen umkippt. 

Handelt es sich um den Kleinen: Er will was trinken und findet die Flasche nicht. Man hält sie ihm an den Mund, zieht die Spieluhr auf und geht wieder. 

Ist es der Größere, mündet das Schreien in Rufe nach dem Elternteil, dessen Schlaf beendet werden muss: "Maaaamaaaa!" "Paaapaaaa!"

Kommt keiner, beginnt er in einer Phantasiesprache weiter zu schreien oder hysterisch zu Kreischen: "Mümümümü!" "Aaaaaaaah!" Es handelt sich aber seit langem nicht mehr um den Nachtschreck, sondern um eine ganz profane nächtliche Grantigkeit. 

"Was ist los?" 

"Ich hab Durst." 

"Da ist doch die Flasche." 

"Die Flasche ist böse geworden." 

Er trinkt trotzdem. Trinkt die ganze Flasche in einem Zug leer. 

Man geht wieder ins Bett. 

Wieder Brüllen. 

"Was ist?"

"Licht!"

Man steht auf und macht das Licht im Flur wieder an. 

Eine Weile kann man nicht mehr einschlafen. 

Gerade driftet man in den Schlummerzustand über, als... "Mümümümü!"

"Was ist?"

"Bieseln!"

"Geh doch alleine!"

Man lauscht, wie das Kind das Stockbett herunterklettert. Man hört den Klodeckel aufklappen. 

Stille. 

"Aaaaaaaaaaaaah!"

"Was ist denn?"

"Aaaaaaaaaaiiiih! Reißverschluss!"

Man steht auf und hilft. 

Diesmal lässt man das Licht an. Und füllt ihm noch die Flasche auf. Sicher ist sicher. 

Eine Stunde später: "Mimimimimimi!"

"Was ist denn jetzt?"

"Meine Unterhose ist nass."

"Was?"

"Und das Bett auch!"

Die Wasserflasche war vom schlaftrunkenen Papa nicht richtig zugeschraubt.

Eine Viertelstunde später liegen wir zu Dritt im Bett, da das Kinderbett unbenutzbar geworden ist. 

Kaum driftet der Papa endgültig ins Lummerland, beginnt Kind Zwei zu raunzen...

Noch eine Viertelstunde später schlafe ich endlich den Schlaf der seligen Papas. Allerdings auf der Couch im Kinderzimmer von Kind zwei. In vier Stunden geht der Wecker. 

Gute Nacht!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Inge (Sonntag, 01 Januar 2017 18:45)

    Es ist ganz klar, es fehlt das Gebet :) lach