Wenn wimmerndes Kinderschluchzen die Nacht zum Tage macht

Wenn wimmerndes Schluchzen die Nacht zum Tage macht

Schreie in der Nacht. Ein Kind will nicht schlafen. Die Eltern können nicht schlafen. Es ist schon wieder passiert. Ein wimmerndes Kind im Bett. Im Viertelstundentakt neue Forderungen an die tapfere Mami: Wasser! Globuli! Buppi! Mehr Buppis!

Der Papa ist fein raus. Der schnarcht, denkt sich die Mama.

Aber ab 5 kann auch der Papa nicht mehr ignorieren, dass sein Sohn im Bett auf und ab hüpft, mal weint, mal nach draußen rennt, sich die Schuhe anzuziehen versucht und ruft: "Bastian Arbeit gehn!"

Also steht die Familie auf. Der Wecker ist früh gestellt. Er wird in einer halben Stunde läuten. Bis dahin kann man schon mal prophylaktisch im Halbschlaf Frühstücken. Die Mama werkt in der Küche, Schubladen gehen auf und zu, es wird geschnibbelt. Sie zaubert das nahrhafteste Frühstück, das man sich vorstellen kann. Es hätte auf das Cover der Brigitte Mom gehört. 

Der Kleine betrachtet die schmackhafte Schüssel skeptisch. Tränen laufen ihm noch vom vielen Weinen über die Backe. Er schaut das Müsli an, zögert, schluchzt. Währenddessen setzt sich der verschlafene Papa. Er hat sich ein Brot geschmiert. Auf einmal beginnen die Augen des Kindes zu leuchten. Ganz aufgeregt schreit es: "Nunella!" Die Mama schlägt entsetzt die Hände vor den Kopf.

Minuten später hat der Kleine einen Schokorahmen um den Mund. Das Müsli bleibt unangetastet. Als das Nutellabrot alle alle ist, fließen wieder die Tränen. Was hat er heute nur?

Mutter und Kind gehen zurück ins Bett, Papa fährt in die Arbeit. 

Wenig später kehrt er schon wieder heim. Eine völlig übermüdete Mutter deutet stumm auf Kind und Krippenrucksack. Und schläft erleichtert beinahe am Küchentisch ein. 

Auf dem Weg zum Kindergarten ist das Kind hyperaktiv, erzählt, dass es regnet und dunkel ist. Und dass es die ganze Nacht dunkel war. Vielleicht ist er deshalb die ganze Nacht aufgeblieben, weil er testen wollte, ob es wirklich dunkel bleibt, fragt sich der Papa. 

Auf dem Weg zur Krippe weint das Kind wieder. "Was ist denn los? Hast du Schmerzen?" "Jo." Antwortet auf einmal völlig überraschend der Kleine. Das Wunder der Kommunikation. Nun ist es der Papa, der aufgeregt ist. "Was tut denn weh? Was hast du denn?" Der Kleine schaut den Papa im Rückspiegel mit Dackelaugen an, deutet auf seine Backe und sagt: "Papa, Zehne weh!"

Der Papa übersieht vor Freude und Erleichterung fast den Gegenverkehr. Ach, das ist es also! 

Aber er hätte es ja wissen müssen: Im Zweifel ist immer das Zahnen Schuld!

Wie geht es Euch mit dem Thema Zahnen? Schreibt mir in die Kommentare!

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