Junggesellenabschied

Heute geht's um das Thema Junggesellenabschied und die Erkenntnis, dass Kindergarten-Erzieherinnen und Junggesellenabschieds-Planer mehr gemeinsam haben, als beiden wohl lieb ist...

Einen Heidenrespekt habe ich vor allen Erzieherinnen und Erziehern, die in unseren Kindergärten arbeiten. Nicht nur, weil ich selber zwei Kinder habe. Sondern vor allem, seit ich letztens einen Junggesellenabschied organisiert habe. Wer schon einmal für 10 junge Männer in Festtagsstimmung auf einem Starkbierfest die Verantwortung übernommen hat, der wird fortan eine tiefe Empathie für alle im Kindergarten Berufstätigen empfinden. Alleine es zu schaffen, alle pünktlich und unversehrt aus der Festhalle wieder herauszubringen, war schwieriger als beim Kindergartenausflug die Schweinchengruppe in Zweierreihen aufstellen zu lassen. Unser JGA-Motto war übrigens „Der Junggesellenabschied, bei dem alles schiefgeht“. Wer mein Organisationstalent kennt, wird die Augen verdrehen. Wohl wissend, dass ich gar nicht viel dafür tun müsste, um das Motto zu erfüllen. Außer halt, alles selbst zu organisieren. Ich gebe zu, es gab in meiner persönlichen Junggesellenabschieds-Historie ein paar unangenehme Beispiele, die schief gegangen waren. So geschah es vor langer Zeit, dass ich in einem Hangover-Remake einen Zahn verlor und uns anschließend der Junggeselle abhandenkam. Dies, so mein persönliches Ziel, dürfte unter meiner Aufsicht diesmal nicht passieren. Obwohl wir viel Aufwand betrieben, den Junggesellen glaubend zu machen, dass wir beispielsweise die Hotelbuchung vermasselt hatten, nahm er uns dies keine Sekunde lang ab. Dann begannen die ungeplanten Pannen: Unser Zug fiel wegen Bahnstreik aus. Und beinahe stiegen wir später in den falschen ein. Als ich dies gerade noch verhindert hatte, stellte sich heraus, dass einer von uns im Zug geblieben war und hoch motiviert alleine Richtung Furth im Wald fuhr. Meine Lektion ist, dass man gar nicht planen braucht, dass alles schiefgeht. Das passiert ganz von alleine. Aus Fehlern lernt man. Ich habe bei diesem JGA sehr viel gelernt. Beispielsweise sollte man, wenn der Inhalt des Bollerwagens ins Gleisbett kippt, nicht unbedingt gleich hinterherspringen. Vor allem nicht bei einfahrenden Zügen. Und, dass Junggesellenabschiede und Wellness-Hotels nicht die ideale Kombination sind. Bedenkt man, was tatsächlich bei einem JGA so alles schiefgehen kann, stelle ich mir heute die Frage, ob man die Organisation und Durchführung nicht delegieren kann. Warum gibt es eigentlich einen Wedding-Planer, aber keinen JGA-Planer? Diese Tätigkeit könnten beispielsweise erfahrene Kindergärtnerinnen übernehmen, die wären schon mal bestens ausgebildet dafür!

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