Neues Bett, neue Beschwerden

Anfang April sind wir von unserer schmucken Dachgeschosswohnung in eine geräumige Doppelhaushälfte mit kleinem Garten umgezogen. Natürlich wegen der Kinder. Letztendlich aber auch: Trotz der Kinder. 

Denn Alle, die denken, dass ein Umzug mit zwei Kinder nebenher machbar ist, die muss ich leider enttäuschen: 

Ein Umzug mit (kleinen) Kindern ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ohne Elternzeit des Papa, ein Dutzend helfender und babysittender Freunde und Familienangehörige und ohne Umzugsunternehmen wäre der Umzug wohl erst in Jahren abgeschlossen gewesen. Und dann wären die Kinder alt genug gewesen, um auf einen Garten zu verzichten. 

Dank vieler Unterstützer haben wir es also in drei Wochen geschafft. Und bei aller Euphorie über Haus und Garten, tun sich seitdem ganz neue Herausforderungen auf:

Der Bastian war es zeitlebens gewohnt, in seinem Gitterbett zu schlafen. Eine kurze Episode, in der ihm die Stäbe herausgenommen wurden, währte nicht lange, da der Bub mit der neu gewonnenen abendlichen Freiheit nicht umzugehen wusste. 

Das haben die Eltern offensichtlich vergessen, als sie dem Großen stolz sein neues Kinderzimmer samt großem, offenen Bett präsentierten. Genau eine Nacht ging es gut. Dann begann der Knabe, nächtens sämtliche 4 Stockwerke des Hauses zu durchwandern. Im Schlafsack wohlgemerkt. 

Sofort begann der Aktionismus der Eltern: Wie kehrt man zur Schlafdisziplin zurück?

-          Vorlesen des kleinen Wassermann, bis Bastian einschläft.

-          Kuscheltierentzug für jedes unerlaubte Verlassen des Kinderzimmers.

-          Androhung, das Sandmännchen am Folgetag zu sperren.

-          Alle Lichter ausmachen.

-          Wachposten vor der Tür aufstellen.

Alles ohne Erfolg. 

Kaum passten die Eltern zehn Minuten lang nicht auf, lag der große Bruder beim Kleinen im Elternschlafzimmer. Oder schlich sich zum Jenga spielen aufs Dachgeschoss. Oder lugte beim Wohnzimmer herein, was außer Fußball und Sandmännchen sonst noch so im Fernsehen läuft. 

Letztendlich landete er sogar nächteweise in seinem alten Gitterbett, als es den Eltern zu unheimlich wurde, wenn mitten in der Nacht ein Kind grinsend an der Bettkante auftauchte. 

Zuletzt hat zumindest die Drohung, den Diezi verschwinden zu lassen, zu ruhigeren Einschlafszenen geführt. 

Doch voller Angst stellen die Eltern jeden Tag fest: Bald wird es wieder Abend. Und der Kampf beginnt aufs Neue!

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Kommentare: 1
  • #1

    Nora Berger (Freitag, 24 April 2015 08:01)

    Ich kenne das Wanderproblem im Schlafsack der gar kein Hindernis ist. Da hilft nur Abwarten bis sie größer sind und Ruhe und Geduld