Im August 1974 fand das überfällige Ablösespiel für den ehemaligen SVK Jugendspieler Bernhard Dürnberger statt. Der FC Bayern hatte sich in Bestbesetzung angekündigt. Der Andrang war gewaltig, über 7000 Zuschauer drängten nach Anschöring, um die sechs Weltmeister und den amtierenden Europapokalsieger zu sehen.
Der SV Kirchanschöring trat in Bestbesetzung mit allen Stars an: Kurt Gaugler im Tor, Gindert, Alois Straßer, Ziegler und Sowa, Kühnhauser, Dengel, Maxlmoser, Zehentner, Wallner, Vogt.
Die Bayern, die aufgrund einer strapaziösen Vobereitung das Spiel am liebsten abgesagt hätten, reisten ihrerseits nicht, wie versprochen, mit den Stars an. Heute würde man sagen, es spielte die „B-Elf“ des FC Bayern: Robel, Hansen, Rohr, Zobel, Jenssen, Kappelmann, Torstensson, Wunder und natürlich Dürnberger. Von den Weltmeistern trat einzig Uli Hoeness an. Das junge Talent Karl Heinz Rummenigge war damals noch zu unbekannt, um den Unmut der wütenden Fans zu lindern.
Beckenbauer, Müller, Maier, Schwarzenbeck und Breitner lagen zur selben Zeit, so wurde kolportiert, am menschenleeren (es waren ja alle in Anschöring) Waginger See.
Die Bayern siegten, nachdem es bis zur 70. Minute noch 3:2 stand, im Kirchanschöringer Pfeifkonzert mit 10:2. Bayerntrainer Lattek lobte vor allem die bravouröse Leistung des Kirchanschöringer Maxlmoser und Schlussmann Kurt Gaugler.
Die Saison 1974/75 über eroberte sich der SVK früh einen Spitzenplatz. Eine neue, aufstrebende Mannschaft hatte sich formiert: Im Tor stand mit Kurt Gaugler ein Schlussmann, der auch vorne Elfmeter verwandeln konnte. Alois Straßer war Leistungsträger in der Defensive. Mit Maxlmoser hatte man einen ungemein torgefährlichen Offensivmann. Zum Ende der Saison kehrte mit Hans Straßer ein Leistungsträger aus vergangenen Tagen aus Indien zurück, der immer für einen Treffer gut war. Bei seinem Comeback gegen Neuötting schlug er auf Anhieb zu, erzielte ein Tor selbst und bereitete den zweiten Treffer vor.
Die Meisterschaft schien zum Greifen nah. Doch immer wieder wurde entweder ein Spitzenduell, oder ein vorentscheidendes Match überraschend verloren.
Letztendlich aber war der Vorsprung, den man sich vor Traunreut herausgespielt hatte, zu groß und der Triumph perfekt: Das Team von Trainer Sepp Fellner gewann souverän die Meisterschaft in der A-Klasse und stieg in die Bezirksliga Ost auf. Im Duell gegen den FC Traunstein sicherten sie sich auch noch die Kreismeisterschaft. Basis dieser starken Mannschaft war gleichzeitig eine herausragende Reserve. Auch die „Zweite“ holte die Meisterschaft.
Ihr erstes Bezirksliga-Gastspiel gab der SVK gleich gegen den Lokalrivalen aus Teisendorf, das damals eine herausragende Mannschaft stellte. Alois Straßer holte mit zwei Treffern einen 0:2 Rückstand auf.
Bei seinen ersten Auftritten im Münchner Raum schockte der SVK die dortigen Schlachtenbummler. „Wo liegt eigentlich Kirchanschöring“, fragte man sich auf der Tribüne. „Irgendwo nahe der tschechischen Grenz.“
Die Münchner Boulevardpresse charakterisierte den SVK unter der Überschrift „Der Schreck vom Land“ recht trefflich:
Der SV Kirchanschöring, heuer erst in die Bezirksliga aufgestiegen, schockte die arrivierten Teams schon mehrfach. Nach 13 Spielen ist der Neuling ungeschlagen!... Schier unbezwingbar sind die SVKler offenbar auf eigenem Gelände. Die letzte Heimniederlage wurde im März 1974(!) registriert. Die Fußballfans des Ortes stehen demnach auch wie ein Mann hinter „ihrer“ Mannschaft. Bei Heimspielen sind die Wirtshäuser leer, auf dem Fußballplatz aber kann sich Kassier Konrad Straßer die Hände reiben. „Auch bei am Hundswetter ham mia mindestens 400 Leut‘, sonst meistens s‘ Doppelte.“ Als „Hauptschuldiger“ des Erfolgs wird von Vorstand Leo Straßer Trainer Sepp Fellner bezeichnet. Der Trainer aber glaubt, daß der kameradschaftliche Zusammenhalt sehr wesentlich ist. Weiterlesen
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