Die Trift - so bezeichnete man den Transport von Holz über das Wasser - hatte in Traunstein eine lange Tradition.
Nach dem Bau der Saline Anfang 1600 wurden Unmengen von Holz benötigt, um die aus Bad Reichenhall über eine damals spektakuläre Soleleitung nach Traunstein geleitete Sole zu versieden.
Die Bäume wurden von Ruhpoldinger Holzknechten in den Wäldern der Berge geschlagen und zweimal im Jahr zur Schneeschmelze - sobald es der Wasserstand erlaubte - über die Strömung der Traun flussabwärts geschickt.
Auf Höhe der heutigen Nepomukkapelle befand sich ein großer Triftrechen, an dem die auf 75 Zentimeter gekürzten Baumstämme aufgefangen wurden.
Der Spaziergang entlang des Triftweges ist nicht nur landschaftlich ausgesprochen reizvoll. Entlang der Traun führt der Weg langsam aus der Stadt hinaus in die tiefgrünen Wälder. Auf dem Gebiet der alten Trift gibt es einige historische Sehenswürdigkeiten wie die alte Sole-Pumpe, die Überreste des Triftrechens oder die Nepomukkapelle zu besichtigen. Alle sind inzwischen mit QR-Codes versehen und per App lassen sich wissenswerte Hintergründe anzeigen.
Wer mehr auf klassische Reiseführer schwört, dem sei die Salz-Stadtführung von Sepp Knott wärmstens zu empfehlen
Das Griesmeisterhaus und Triftstiege
Das sehenswerteste Bauwerk am Triftweg ist das 400 Jahre alte "Griesmeisterhaus", markant durch seine große Uhr an der Holzfassade. Der Griesmeister war der Aufsichtsbeamte, der für die Einschleusung und Verteilung des Triftholzes zuständig war. (Gries=flaches sandiges Ufer).
Rechts vom Griesmeisterhaus führt eine der steilen historischen Traunsteiner Treppen, die Triftstiege, hinauf zum Wochinger Spitz.
Den Triftweg findet man hier:
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