Kurzgeschichten über den Tod zu schreiben, gehört zur schwierigsten Gattung der Literatur. Gleichzeitig kann es tröstend sein, traurige Geschichten über das Sterben und den Tod aufzuschreiben. Und auch zu lesen. Über das Sterben und den Tod wird in unserer heutigen Gesellschaft wenig offen gesprochen. Umso wichtiger ist, dass es gute Texte und Geschichten über den Tod gibt, die hoffentlich den Lesern Trost spenden oder zeigen, dass andere ähnlich fühlen. Geschichten passend für Allerheiligen, Totensonntag und alle anderen Tage, an denen wir das Bedürfnis verspüren, uns mit dem Tod auseinanderzusetzen.
Als junger Autor war mein erstes großes Thema die Liebe. Mit 30 schrieb ich einen Roman über das Nicht-Erwachsenwerden.
Dazwischen musste ich mich immer wieder mit vielen Todesfällen in der Familie auseinandersetzen. Meine Mutter war an Krebs erkrankt und innerhalb weniger Monate gestorben. Dennoch war dieses Jahr eine der besten Zeiten meines Lebens. Sechs Jahre lang schrieb ich an einem Roman, um herauszufinden, wie der Tod und Lebensleidenschaft so eng beieinander existieren können. Noch bevor er fertig war, starb auch mein Vater plötzlich und unerwartet.
Ich dachte, ich hätte nun alles, was mit dem Tod zu tun hat, erlebt. Doch es war nur der Beginn einer Leidenszeit, in der der Tod erbarmungslos, ohne Rücksicht auf das Alter in meiner Familie zuschlug. "Ich kenne den Tod schon lange. Doch jetzt kennt der Tod auch mich" - Der Romananfang von Benedict Wells "Hardland" beschreibt diese Zeit meines Lebens recht gut.
Im Sinne meiner Lieblingsautoren wie ebenjenen Benedict Wells, Wolfgang Herrndorf und John Green sind folgende Kurzgeschichten über den Tod entstanden:
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Dieser wundervolle Roman über zwei beste Freunde ist perfekt für alle, die mit Falko und Wolfgang den besten Sommer ihres Lebens erleben möchten! Zum Buch
Die Freunde Falko und Wolfgang unternehmen einen Roadtrip nach Altötting. Die Fahrt hat einen traurigen Anlass. Wenige Wochen zuvor wurde bei Falko ein Glioblastom, ein tödlich verlaufender Hirntumor diagnostiziert. Lange Zeit findet der 17-jährige keinen Weg, um mit dem schrecklichen Todesurteil umzugehen. Wolfgang ahnt noch nicht, warum Falko sich ausgerechnet Altötting für den Roadtrip ausgesucht hat. Und auch nicht, dass Falko einen Plan hat, den Tod zu überlisten. Die Kurzgeschichte ist ein Kapitel aus dem Roman "Falko", der Ende 2022 erscheinen wird. Zum Tod von Altötting
"Nur zu Besuch" ist eine tiefgründige Kurzgeschichte, die durch ihre klare Sprache und kindliche Perspektive beeindruckt. Die Themen Freundschaft, familiäre Konflikte und Nahtoderfahrung werden auf subtile und berührende Weise behandelt, was die Geschichte zu einer hervorragenden Wahl für die Analyse und Diskussion im Unterricht macht. Die offene Struktur und die mystischen Elemente bieten reichlich Stoff für Interpretationen und regen dazu an, über die tiefere Bedeutung von Leben, Tod und zwischenmenschlichen Beziehungen nachzudenken.
Wie immer, wenn mich in einem aufwühlenden Jahr der Tod besuchte, geschahen auch wundervolle, traumartige Ereignisse. Unter dem Eindruck der Geschehnisse, als ich mehrmals vor Abgründen stand, schrieb ich einige der intensivsten Erzählungen und Kurzgeschichten, geprägt von Existenzangst und bedingungsloser Lebenslust. Dies ist davon. Zur Kurzgeschichte
Ein Mann reflektiert über das Leben seines Vaters, der nach dem Tod seiner Mutter eine unkonventionelle und bescheidene Lebensweise annahm. Nachdem er das Haus seines Vaters besucht und Pfeil und Bogen gefunden hat, die er mit ihm früher gebaut hat, hat er eine mysteriöse Erfahrung, die ihn den Frieden mit dem Tod seines Vaters finden lässt.Zur Geschichte
In dieser nachdenklichen Kurzgeschichte erkunden Ines und ihr Freund eine alte Gasse, konfrontiert mit der eigenen Sterblichkeit. Ideal für tiefgründige Interpretationen über Leben, Tod und die unausweichliche Zeit. Zur Kurzgeschichte
Klassische Kurzgeschichte über Tod und Abschied. Ein junger Erwachsener sucht zwanghaft auf Google Maps nach seinem verstorbenen Vater. Auf der virtuellen Suche lernt er seinen Vater nachträglich besser kennen und verstehen.
Bernhard Straßers Beitrag zur jungen Literaturzeitschrift "Lizzy", in der er mit Autoren wie Matthias Tonon, Nora Berger, Florian Falkenberg und Ralf Enzensberger veröffentlicht wurde. Zur Geschichte
Bücher und Romane, die das Thema Krebs und schwere Krankheiten behandeln, können auf wunderbare Weise hilfreich und tröstend für Betroffene und Angehörige sein. Natürlich sind Krebs und die Auseinandersetzung mit Leben und Tod keine einfachen Themen. Dennoch möchte ich vier Bücher empfehlen, die sehr lebensbejahend, teils humorvoll das Thema Krebserkrankung behandeln. Darunter zwei Bücher meiner Lieblingsautoren, die mich zu den beiden anderen Bücher inspiriert haben. Weiterlesen
Ein tröstender, trauriger Roman voller Herz und Lebenslust über die Auseinandersetzung mit dem Sterben der Mutter: Sterne sieht man nur bei Nacht
Während einer Yogastunde kehrt die Erinnerung an eine Nacht in der Toskana zurück. Es ist Jahre her, als sie noch Freunde waren. Wann war die Freundschaft zerbrochen? War es nach ihrem Tod oder schon zuvor? Mit jeder Yoga-Übung brechen neue Erinnerungen an die Oberfläche. Bis sich im Savasana auch das letzte große Geheimnis aus dem Unterbewusstsein löst.
Eine Textprobe zu dieser bewegenden Geschichte findest Du hier: https://www.chiemgauseiten.de/kurzgeschichten/das-schweigen-der-flammen/
Eine literarische Erzählung und ein wenig auch eine Persiflage auf den Literaturbetrieb.
Er hat alles verloren, was er liebte, als sich eine berühmte junge Frau für ihn zu interessieren beginnt. Den Grund dafür begreift er erst, als es zu spät ist.
Für ein Kind ist es mit das Schlimmste, Weihnachten ohne seinen Vater feiern zu können, weil dieser zuvor gestorben ist. Doch selbst an Weihnachten gibt es Hoffnung. Wie aus einer der dunkelsten Stunden ein unvergesslich schönes Erlebnis werden kann: Eine Weihnachtsgeschichte, die niemanden kalt lässt: Hier klicken.
Heute geht's in der Kolumne um die überraschenden Gemeinsamkeiten von Hochzeiten und Beerdigungen. Nein, ich rufe jetzt nicht dazu auf, den Kranz zu werfen und der, der ihn fängt ist als nächster dran. Aber einige andere Parallelen gibt es dann schon:
November ist ja der Monat, an dem man in Bayern überdurchschnittlich viel auf Friedhöfen herumsteht. Oder über den Tod sinniert. Die Endlichkeit, den Boandlkramer. Fragt man Kinder, was der wichtigste Feiertag im November ist, antworten sie wie aus der Pistole geschossen: „Halloween!“. Das ist allerdings total falsch.
Unser Opa Jochen war nicht nur aus dem Elterntagebuch, sondern auch auf den Bahnlinien Deutschlands als Eisenbahner mit Herz bekannt.
Da wir uns coronabedingt nicht standesgemäß verabschieden konnten, hier noch der Nachruf, der in der Südostbayerischen Rundschau erschienen ist:
Wir haben unsere Kinder immer gut über den Tod aufgeklärt und offen über all die Menschen gesprochen, die uns nahe standen und die gestorben sind, als sie selber noch ganz klein waren. Wir waren sehr dankbar, dass unsere verbliebene kleine Kern-Familie viele Jahre gesund und von Schicksallschlägen verschont geblieben war. Leider ist der Tod seit dieser Woche wieder in unserer Familie zu Besuch.
Der Umgang mit dem Tod ist auch während einer Pandemie überwiegend ein Tabuthema. Wir dachten immer, wir wären eine Familie, die sehr offensiv mit dem Tod umgeht. Immerhin ist unser wichtigster Familienfeiertag nicht Weihnachten, sondern Allerheiligen. Dieses Jahr fiel zwar die große Familienfeier aus, aber wir hatten genug Zeit, um einmal alle unsere Gräber abzufahren. Drei Gräber lang war es ein heiteres Ritual. Aber beim vierten waren die Kinder aufrichtig bewegt.