Gutenachtgeschichten für Kinder (und Erwachsene)

Kurze Geschichten für eine gute Nacht zum Vorlesen

Kindern vor dem Einschlafen noch eine kurze Gutenachtgeschichte vorzulesen gehört zu den wichtigsten Abendroutinen in jeder Familie. Alle Kinder haben ihre eigenen Lieblingsgeschichten, die sie für eine gute Nacht zum Einschlafen brauchen. Hier habe ich Euch einige meiner Kurzgeschichte zusammengestellt, die sich gut dafür eigenen, sie Kindern vor dem Schlafengehen als Gutenachtgeschichte vorzulesen.

Kurze Gutenachtgeschichten für Kinder zum Vorlesen:

Warum Gutenachtgeschichten gut für Kinder und Eltern sind

Gute-Nacht-Geschichten spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Kindern. Sie bieten nicht nur Unterhaltung, sondern haben auch zahlreiche Vorteile für die Sprachentwicklung, Fantasie und Entspannung vor dem Schlafengehen.

Erstens helfen Gute-Nacht-Geschichten beim Aufbau von Sprach- und Lesefähigkeiten. Durch das Zuhören und Verstehen der Geschichten erweitern Kinder ihren Wortschatz und verbessern ihre Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und zu verstehen.

Zweitens fördern Gute-Nacht-Geschichten die Fantasie und Kreativität der Kinder. Durch das Eintauchen in fantastische Welten und das Kennenlernen von fiktiven Charakteren wird die Vorstellungskraft der Kinder angeregt und ihre Kreativität gefördert.

Drittens schaffen Gute-Nacht-Geschichten eine entspannte Atmosphäre vor dem Schlafengehen. Das Vorlesen von Geschichten kann dazu beitragen, dass Kinder zur Ruhe kommen, sich entspannen und besser einschlafen können.

Vorteile von Gutenachtgeschichten für Kinder und Eltern

Nicht nur Kinder profitieren von Gute-Nacht-Geschichten, sondern auch Erwachsene können davon profitieren. Das Vorlesen von Geschichten kann eine entspannende und beruhigende Aktivität sein, die den Stress des Tages abbaut und für eine bessere Nachtruhe sorgt.

Darüber hinaus kann das gemeinsame Lesen von Gute-Nacht-Geschichten mit Kindern eine wertvolle Möglichkeit sein, eine enge Bindung aufzubauen und kostbare Momente miteinander zu teilen. Es schafft eine besondere Atmosphäre der Geborgenheit und Nähe.

Meine besten Gute-Nacht-Geschichten:

Abenteuerliche Gutenachtgeschichte

Gutenachtgeschichte über einen Walfisch
Bernhard Straßer - Der Wal vom Chiemsee

Gutenachtgeschichte über ein Abenteuer auf dem stolzen Segelschiff 'Franka - Bianca'. Eine Kurzgeschichte für Kinder über Mut, das Unbekannte und einen entscheidenden Moment, der die Walfänger von Chiemsee lehrte, die Natur zu respektieren. Die Geschichte über die letzte Fahrt, die in die Geschichtsbücher einging und warum die Legenden des Sees noch heute in den Wirtshäusern von Prien zum Leben erweckt werden. Macht euch bereit für eine Reise, die zeigt, wie ein einziger Wal die Herzen und den Kurs der mutigen Seeleute für immer veränderte. Zur Gutenachtgeschichte

Inspirierende Indianergeschichte:

Diese Indianergeschichte für Kinder habe ich unter dem Eindruck meines Jahres in den USA geschrieben. Damals kam ich zum ersten Mal mit echten Indianern in Kontakt. Gleichzeitig faszinierten mich die eher romantischen Vorstellungen des Indianerlebens sowie die Naturphilosophie von Henry David Thoreau. Entstanden ist eine sehr schöne Geschichte über die Freundschaft eines Jungen mit einem Mädchen indianischer Abstammung. Zur Geschichte

Schöne Kindergeschichte über Einsamkeit und einen Hund

Kindergeschichte über einen Jungen, dessen einziger Freund in der neuen Stadt sein Hund ist. Als er einem netten Mädchen begegnet, will sie ihm ausgerechnet seinen Hund abkaufen. Zwei einsame Herzen und ein Hund

Sehr kurze Gutenachtgeschichten

Die Rückenschule

Schon in der Schule war ich immer der Außenseiter. Nicht nur, dass ich total schüchtern war. Bis zur dritten Klasse war ich immer der Kleinste. Nicht einmal in der a)-Klasse gab es jemanden, der kleiner war als ich. Außerdem war ich nicht so gut in Sport. Das war in der Grundschule ganz schlecht. Nur wer gut in Sport war, der war wirklich was. Der einzige Grund, dass ich nicht ständig gehänselt wurde war, dass ich mit dem Anführer unserer Klasse zusammen Fußball im Sportverein spielte. Ich war zwar kein guter Fußballspieler, doch ich spielte im rechten Mittelfeld und er war rechter Stürmer. Das heißt, dass ich immer die Bälle zu ihm rüber schießen musste. Und deswegen beschützte er mich, wenn die Größeren mich wieder ärgerten, weil ich so klein war. 

Mein größtes Problem aber war mein Rücken. Der war nicht ganz gesund. Der Doktor hatte mir deshalb aufgetragen, den Schulpack nicht auf dem Rücken, sondern vornüber an meiner Brust hängend zu tragen. Das sah jeden Tag ganz schön lustig aus, wenn ich zur Schule oder wieder heim ging. Besonders die Mädchen haben mich ganz oft ausgelacht. 

In der vierten Klasse habe ich dann aber zu wachsen begonnen und auch mein Rücken wurde wieder gesund. Da bin ich auch in Sport besser geworden und seitdem lacht fast keiner mehr über mich.

Die Rote Ampel

Du stehst vor einer Ampel. Sie zeigt rot. Du wartest. Nichts geschieht. Stille überall, kein Auto fährt, du scheinst der einzige Mensch auf der Welt zu sein. Du musst die Straße überqueren, dringend. Nichts hält dich mehr im Diesseits, doch die Ampel zeigt rot. Du nimmst deinen ganzen Mut zusammen und setzt einen Fuß auf den Asphalt. Du wirst einfach hinübergehen, ohne viel zu denken. Doch ein Reifenquietschen lässt dich innehalten. Ein Wagen. Er rast an dir vorbei. Anonym, ohne Echo. Du wartest. „Don’t walk“. Du spürst, dass du älter wirst. Keine Veränderung. Du stehst festgefroren. Es gibt kein Vowärts und kein zurück. Die Ampel scheint zu schlafen und du selbst wirst auch müde. Wärest du ein Tor gewesen, wärest du als verbitterter Mensch gestorben. Doch du hast schließlich doch den Knopf gesehen, der extra für die Fußgänger installiert wurde. Du drückst ihn und die Farbe grün öffnet einen neuen Horizont.

Omas gruseliger Dachboden

„Gehe niemals, NIEMALS auf den Dachboden!“ hatte mich meine Großmutter immer gemahnt, wenn ich an den Wochenenden bei ihr über Nacht blieb. Natürlich war ihre Warnung nur eine Einladung für mich. Ich hatte mich immer gefragt, was sie wohl auf dem Dachboden so Besonderes verstecken könnte. Auch, warum von draußen her eine zweite Tür über eine Treppe erreicht werden konnte. Und natürlich auch: Warum in aller Welt hatte eine 70 Jahre alte Witwe einen Parkplatz für knapp ein Dutzend Autos vor ihrem Garten.

Eines Nachts wachte ich dann auf. Ich hatte sonderbare Geräusche aus dem Dachboden gehört. Die Dielen hatten laut geknirscht und ich war mir sicher, dass ich Gelächter und schreckliches Geschrei von oben gehört hatte. Ich hatte Angst. Doch ich musste nun das Geheimnis dieses Dachbodens lüften. Ich schlich mich langsam aus dem Gästezimmer hinaus und ging leise zum Schlafzimmer meiner Großmutter. Auf dem Weg dorthin warf ich einen Blick aus dem Fenster und erstarrte: Draußen waren zahlreiche dunkle, schwarze Autos geparkt. Ich erkannte Totenschädel-Aufkleber an den Nummernschildern der wie Leichenwagen aussehenden Limousinen. Ich hetzte nun zur Tür von Omas Schlafzimmer, öffnete sie vorsichtig. Das Bett war leer. Panik begann, mein Gehirn zu durchfressen. Der Radiowecker zeigte kurz nach Mitternacht. Was war hier bloß im Gange? Wurde meine Großmutter von einer Sekte von Satansanbetern entführt? Wurde sie gerade von Satanisten am Dachboden gefoltert? Wurde sie gerade in einer schwarzen Messe geopfert? Meine Füße wurden schwer und waren nicht gewillt, sich in Richtung der Dachbodentür zu bewegen. Doch ich musste tun, was zu tun war. Ich öffnete die Tür.

Ein Schwall aus hämmernder Musik, Rauch und heißer Luft schlug mir ins Gesicht. Was ich sah, schockierte mich mehr, als alles, was ich mir in meiner Phantasie ausgemalt hatte: Zahlreiche Menschen standen lachend und redend überall auf dem Dachboden herum, der Raum war erfüllt von bunten Lichtern, ich hörte „Countdown to Extinction“ aus den Lautsprechern, in einer Ecke spielten zwei Männer Billard, in der anderen war ein Spielautomat aufgestellt. Einige Leute tanzten. Die Hintertür ging auf und zu, neue Menschen kamen zur Tür herein, andere gingen. Ich sah einen Tresen, vor dem einige saßen und Bier tranken. Dahinter war ein großes, grell blinkendes Neon-Schild befestigt. „Omis Bumvoi Bar“ stand darauf. Die Frau, die hinter der Bar ausschenkte, starrte mich an. Es war meine Großmutter. Sie trug ein altmodisches Minikleid. Sie sah mich traurig an, winkte mich zu sich und erklärte mir dann: „Ich sagte dir doch, du solltest hier nicht herkommen. Wärst du ein bisschen geduldiger gewesen, hätte ich dir an deinem 21. Geburtstag erzählt, dass ich eine Kneipe betreibe.“ Ich antwortete nicht, sondern bestellte einen Whisky on the Rocks, um mich von meinem Schock zu beruhigen.