Die Jugend für Gewerkschaftsarbeit interessieren

Bernhard Straßer leitet die vbba Ortsgruppe Traunstein

Bernhard Straßer (r.) ehrte Horst Dieter Steiner und Elisabeth Bartsch
Bernhard Straßer (r.) ehrte Horst Dieter Steiner und Elisabeth Bartsch

Beim diesjährigen Treffen der vbba-Ortsgruppe Traunstein bot die Fachgewerkschaft ein beachtliches Bild: Mit 19 Teilnehmern trafen sich wesentlich mehr vbba’ler als ursprünglich geplant. Die Gewerkschaftsarbeit im Agenturbezirk Traunstein ist lebendig. Aber bereits ein Blick auf die Altersstruktur der Teilnehmer ließ die – ironiefreie – Frage aufkommen: Wie lange noch?

 

Mehr als die Hälfte der Anwesenden hatte die 60 Jahre bereits überschritten und ein Gros von ihnen befand sich bereits im Ruhestand. Folgerichtig warf der neue Vorsitzende der Ortsgruppe, Bernhard Straßer – mit 38 Jahren beinahe ein „Küken“ unter seinen Kollegen/innen – die Frage auf: Wie kann der Nachwuchs wieder für Gewerkschaftsarbeit interessiert werden?

 

Hinter dieser Frage steckt eine der größten Herausforderungen, um eine Zukunft für die Gewerkschaften zu sichern – nicht nur die der vbba Ortsgruppe Traunstein. Ein Baustein könnte eine intensive Informationsarbeit sein. Alle Anwesenden waren sich über die Bedeutung einer Gewerkschaft im gesellschaftlichen Kontext einig – manch einer ist seit über 40 Jahren Mitglied in der vbba. „Ein Baustein muss also sein“, so Straßer, „junge Kolleginnen und Kollegen für Veranstaltungen zu gewinnen, in denen sie in entspannter Atmosphäre über die vielen Vorteile der Gewerkschaft – sowohl für die Gesellschaft, als auch für den Einzelnen -  informiert werden.“ So antwortete beispielsweise Sven Seidel, das nominell jüngste Traunsteiner vbba-Mitglied lächelnd auf die Frage, warum er vbba Mitglied geworden sei: Er habe sich ein Auto gekauft und in der dbb-Vorteilswelt einen beachtlichen Rabatt bekommen. Da staunte selbst der Ortsvorsitzende.

 

Auch der Sprecher der Senioren/innen, Seppi Fernsebner zeigte anhand lebendiger Beispiele auf, warum es sich auch oder besonders im Alter weiter lohnt, Mitglied in der vbba zu sein. Er berichtete, wie der vbba eine Witwe dabei unterstützte, die leider zwangsweise anfallende Bürokratie nach dem Tod ihres Mannes zu bewältigen.

 

Als dritter Redner berichtete BPR-Mitglied Reinhold „Kelly“ Keller von der aktuellen Arbeit im örtlichen sowie im bayerischen Personalrat. Scharfzüngig und beißend humorvoll kam sein Vortrag trotz manch ernstem Thema nicht ganz ohne eine Portion gesunder Ironie aus.

 

Zum Ende der Veranstaltungen gab es zwei besondere Ehrungen:

 

Sowohl Elisabeth Bartsch als auch Horst-Dieter Steiner wurden für jeweils 40 Jahre Mitgliedschaft in der vbba gewürdigt. Besonders in der heutigen schnelllebig-volatilen Welt eine bemerkenswerte Leistung.

 

Wenn andere Ortsgruppen frische Ideen einbringen können, die Gewerkschaftsarbeit für junge Menschen attraktiv zu gestalten, um die langjährigen Mitglieder der Zukunft zu akquirieren würde sich die Ortsgruppe Traunstein über Tipps und Hinweise freuen: