Popliteratur und Kurzgeschichten

Von Kracht bis zu den Kleinstadtrebellen - Wie die Popliteratur die bayerische Provinz erreichte

Popliteratur
Popliteratur

Um die Jahrtausendwende herum entstanden eine Reihe deutschsprachiger Bücher die eine neue Welle eines Popliteratur-Hypes in Deutschland auslösten. 

Zu den Hauptvertretern gehörten Christian Kracht, Benjamin von Stuckrad-Barre, aber auch Wolfgang Herrndorf ließ sich in diese unbestimmte Literaturgattung einordnen. 

Zwanzig Jahre später ist der Begriff Popliteratur gleichzeitig ein Gütesiegel für die einen und abgedroschener Stempel für die anderen. So oder so, Popliteratur ist vor allem eines: Großartig! Deshalb lade ich Euch zu einer kleinen Reise durch die klassische Popliteratur bis zur Literatur im heutigen Bayern ein:


Kurzgeschichten inspiriert von Popliteratur


Kleinstadtrebellen Popliteratur
Kleinstadtrebellen - Bayerische Popliteratur

Popliteratur ist keine neue Erfindung der Neunziger Jahre. Bereits der Beatnik-Klassiker "On the Road" - zu Deutsch: "Unterwegs" von Jack Kerouac ist nichts anderes als ein Popliteratur-Klassiker, der viele der späteren Popliteraten inspiriert hat. Ebenso J.D. Salingers "Catcher in the rhye" (Fänger im Roggen).

Die erste Hochzeit hatte die Popliteratur im englischsprachigen Raum mit den Romanen von Nick Hornby in Großbrittannien und schließlich mit dem heute als Klassiker geltenden "Unter Null" von Bret Easton Ellis.

In der bayerischen Provinz dauerte es bis zur Jahrtausendwende bis auch ich auf diese Literaturgattung aufmerksam wurde. Und es war ein Leseerlebnis, das man nie wieder vergisst.

Meine literarischen Helden waren damals noch John Irving und Stephen King. Aus dem simplen Mangel heraus, dass ich nichts anderes kannte. Ich ahnte, dass mir in der Literatur etwas fehlte. All die Romane und Klassiker, die ich damals las - so großartig sie auch waren - sie berührten mich nicht persönlich. Sie spielten in einer Welt, die nichts, aber auch rein gar nichts mit meiner Lebenswelt als Zwanzigjährigen zu tun hatte. 

Endlich stolperte ich über "Soloalbum" von Benjamin von Stuckrad Barre. Es war wie ein Erweckungserlebnis. Ich liebte den Sound des Erzählers. Ich kannte die Musik, die er beschrieb. Ich kannte das Lebensgefühl. So wollte ich auch einmal schreiben können, schwor ich mir - und ahnte noch nicht, dass auch in meinem ersten Buch lebendige Hühner auf der Reeperbahn eine Rolle spielen würden.

Natürlich las ich auch Bret Easton Ellis und Nick Hornby, aber so richtig mitgerissen wurde ich erst von den jungen deutschen Autoren. Als ich "Faserland" von Christian Kracht in den Händen hielt, wusste ich bereits, dass dies eines der life changing Bücher sein könnte. Die gigantisch großen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. 

Natürlich war Popliteratur längst tot und beerdigt, als ich mich dafür zu begeistern begann. Aber diese Art zu erzählen, diese wilde Welt des jugendlichen Sturm und Drang, wurde für mich zum literarischen Nonplusultra. Mögen Thomas Mann und Hermann Hesse noch so schön erzählen - ich wollte nur noch Bücher lesen, die so geschrieben waren wie "Faserland". 

Leider gab es soetwas nicht über die bayerische Provinz. Jedenfalls habe ich bis heute nichts gefunden. Also begann ich Texte zu schreiben, die Anfangs den ironischen Erzählerton eines Stuckrad-Barre hatten. Aber rasch wurde klar: Ich bin das nicht. Die bayerische Provinz ist zu nett. Ich bin zu nett. Ich bin hoffnungsloser Romantiker, der nichts weniger vorhatte, als das letzte Aufbäumen seiner Jugend literarisch festzuhalten. Die letzte Hochzeit der Clubszene im oberbayerischen zu dokumentieren und zu archivieren, ehe sie für immer zu Ende ging. 

So entstanden die "Kleinstadtrebellen". 

Der Chiemgauer Poproman ist heute tatsächlich Geschichte. Die Subkultur, in der sich die wilden Kleinstadtrebellen bewegten, die gibt es heute nicht mehr. 

Viele junge Autoren wie Fabian Bader, oder auch Christian Wicklein haben sich dem Genre der Popliteratur verschrieben. So wie ich gerne schreiben wollte, so hat es zuletzt Ronja von Rönne umgesetzt. Ihr Roman "Wir kommen" ist in einer wunderbaren Post-Ironie-Sprache erzählt und spielt mit ein bisschen Fantasie sogar hier in Traunstein im Kaufland um die Ecke.  Es ist einfach zu großartig.

Was ist Euer Liebster Popliteratur-Roman?

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