Wir haben einen neuen Mitbewohner: Robbi, den Staubsaugerroboter

Robbi und sein kleines Baby
Robbi und sein kleines Baby

Mit vollem Namen haben die Kinder unseren neuen Mitbewohner „Robbi Eboot Straßer“ getauft. Robbi, weil der kleine Saugroboter so heißt. Eboot, weil es auf ihm draufsteht. „Und warum Straßer?“, habe ich gefragt. „Weil er doch zur Familie gehört!“, haben sie begeistert gerufen. Inklusive unserer Hasen sind wir nun also zu siebt…

Eigentlich wollten wir ja eine Reinemacherin einstellen. Aber einerseits kam mir das ein wenig zu dekadent vor und andererseits scheint der Arbeitsmarkt für Haushaltshilfen leergefegt sein. „Aber Du arbeitest doch beim Arbeitsamt!“, bekam ich mehrmals zu hören. Da die Kinder mit dem Alter eher noch mehr Dreck machen als vorher und unsere anderen beiden Mitbewohner, die Hasen, ebenso und sowohl Mama als auch Papa durch ihre Nebentätigkeiten immer weniger Zeit für profane Hausarbeiten hatten, musste eine Lösung her. Der Plan, dass ich im Sommer nie mehr Rasenmähen müsse, da das die Hasen erledigten, war zum Teil aufgegangen. Ob es für das Wohnzimmer Vergleichbares gab? Einige Wochen recherchierte ich über das Thema Saugroboter. Wenn ich ebensoviel Zeit in das Thema Akquisition einer Haushaltshilfe investiert hätte, hätte ich wohl längst eine gefunden. So fand ich andererseits den scheinbar perfekten Mitbewohner. Ein Ecovac Deboot Ozmo 950, wie er mit vollem Namen heißt. Er kann nicht nur saugen, sondern auch wischen. Und – das war mir als Technikliebhaber wichtig – er kann bis zu drei Etagen scannen und speichern und man kann ihn per Alexa steuern. „Wehe du kaufst etwas, das man mit Alexa steuern kann!“, hörte ich gerade noch aus der Küche, als ich zum Mediamarkt fuhr.

Eine Stunde später sprangen die Kinder begeistert im Wohnzimmer herum und schauten Robbi zu, wie er seine ersten Runden drehte. Es dauerte nicht lange, da war auch Robbi nicht mehr alleine. Er hatte sein erstes Kind bekommen: Stoppi, den kleinen Türstopper, der sich zwar nicht von alleine bewegen kann, aber rein optisch eine gewisse Ähnlichkeit mit Robbi hat. Die Kinder waren ganz aus dem Häuschen und feierten die neue Mini-Familie, die ab jetzt bei uns wohnte.

Ich selber war nicht ganz so begeistert. Nach den ersten Testfahrten stellte sich sogleich raus, dass Robbi liebend gerne Kabel frisst und in einem stoisch-sturen Wutanfall beinahe den Christbaum umschmiss. Es dauerte zwei Tage, bis ich dem teils stupide durch die Zimmer tastenden Robbi annähernd vertraute. Dank modernster Technik ist Robbi ein Angestellter, der per Handy permanent bei der Arbeit überwacht werden kann. Auch wenn die Familie auswärts unterwegs ist. Überrascht waren wir trotzdem, als wir nach unserem ersten Ausflug, während dem Robbi zwischenzeitlich für eine saubere Wohnung sorgen sollten, zu Hause ankamen. Robbi hatte diesmal im Yogaraum gewütet und die Stehlampe umgenietet. Aha, ein kleiner Rabauke ist er also, unser Robbi. Wir werden ihn trotzdem behalten und unter strenger Führung und Kontrolle zu einem anständigen, fleißigen Staubsaugerroboter erziehen. Wenn ich ebenso viel Zeit in die Erziehung meiner Kinder verwenden würde, hätte ich vermutlich längst zwei perfekte kleine Haushaltshilfen daheim, die sich nicht in den Fransen jeden Teppichs verfangen.

Denn Zeit spart man kurzfristig mit einem Staubsaugerroboter nicht. Zum einen, weil man stundenlang damit beschäftigt ist, ihn richtig zu programmieren. Und zum anderen, weil es einfach zu faszinierend ist, ihm dabei zuzuschauen, wie er von alleine durch die Zimmer fährt und langsam und achtsam sauber macht. Man stelle sich mal vor, man würde im selben superlangsamen Tempo achtsam die Wohnung saugen. Man würde sich so manche Meditation sparen. Aber auf diese Idee ist noch niemand gekommen.

 

Das aller- allerbeste am Robbi ist aber, dass die Kinder für ihn sogar bereit sind, ihre Zimmer aufzuräumen. Denn die Ankündigung „gleich kommt der Robbi!“ reicht tatsächlich, dass die Kinder gleichzeitig jubeln UND voller Vorfreude den Boden ihres Zimmers frei räumen. Nur ab und zu habe ich das Gefühl, dass sie das eine und andere Legosteinchen absichtlich noch auf dem Teppich liegenlassen. Damit der Robbi auch genügend zu essen hat!

 

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