
Man stelle sich - nur mal so ganz hypothetisch - vor, wie sich der Alltag einer Mutter von zwei Kindern anfühlt. Gut, einige brauchen sich das gar nicht vorzustellen, weil sie schnaufend mit zerzausten Haaren resigniert in der Küche stehen und den Kopf schütteln, weil die Alltagsbombe wieder explodiert ist.
Wie schön wäre es da, wenn die Krankenkasse ein Einsehen hätte und sagte: Liebe Frau, wir bewundern, wie Sie Ihren Alltag bewältigen. Als Dankeschön und, um gesundheitliche Schäden vorzubeugen, spendieren wir Ihnen eine dreiwöchige Auszeit auf einer Kur an der wunderschönen Ostsee. Das ist nicht einmal eine Utopie, sondern das geht wirklich. Und ist auch dringend notwendig. Hat allerdings auch ein paar Haken. Der erste Haken ist: Auf eine “Mutter-Kind-Kur” sollte man die Kinder mitnehmen. Außerdem sollten interessierte Mütter die merken, dass ihnen der ganz normale Wahnsinnin Bälde um die Ohren fliegen könnte, mindestens eineinhalb Jahre Vorlaufzeit einplanen, wenn sie die Kur beantragen. Eine Mutter-Kind-Kur bedeutet übrigens, dass die Mutter ihren Alltag, also ihre Kinder, mitnehmen darf. Und der Papa, der im typisch bayerisch geprägten Haushalt ohnehin eher selten in Sachen Kinderbetreuung die Arschkarte gezogen hat, darf/muss drei Wochen alleine zu Hause bleiben. Wenn dann die Kurklinik auch noch ihr Kinderbetreuungsangebot für Kind 1 auf den Vormittag und für Kind 2 auf den Nachmittag beschränkt, könnte es kompliziert werden. Denn dazwischen bleibt die Betreuungspflicht bei der Mutter. Also IMMER. Wenn die ersten Kurtage dann also so beginnen, dass die Mutter kaum mehr weiß, wie sie die unterschiedlichen Termine der Kinder und die eigenen bewältigen soll, hätte man auch gleich daheim bleiben können. Recht viel stressiger wäre es dort auch nicht geworden. Mit großer Erleichterung hörte ich dann aber, dass die Kinderbetreuung erleichtert wurde und meiner Frau doch noch genug Zeit für Meerspaziergang und Moorschlammpackung eingeräumt wurde. Das war auch dringend notwendig. Denn als verantwortungsbewusster Papa hatte ich bei meinen vielen Touren auf dem Rad in die Berge, auf dem SUP über den Waginger See oder in die Maxbar in Traunstein immer ein ziemlich schlechtes Gewissen dabei, meine Frau so gestresst an der Ostsee zu wissen. Jetzt, da sie sich zumindest ein bisschen erholen kann - wenn die Kinder sie lassen - kann ich endlich ganz entspannt meine Vater-allein-Kur genießen.
Mein Alltag in Weißblau...
...gibt es alle zwei Wochen in der "Hallo Nachbar"
und auf der Webseite der Salzburger Nachrichten: Klick hier
Was der einsame Schriftsteller so ganz allein aus dem Thema "Ostsee" gemacht hat:

Ein Sommer an der Ostsee – voller Kindheitserinnerungen, Abschiede und leiser Sehnsucht. Zwischen Leuchtturmlicht, Lagerfeuer und Familiengeheimnissen wird das Meer zur ewigen Konstante, die bleibt, wenn alles andere sich verändert. Klick hier.
Kommentar schreiben