So bringt Papa das Kind super ins Bett

Viele Eltern kennen das, wenn das Kind nicht einschlafen will. Sie träumen davon, einen kleinen Engel zu haben, der anstandslos ins Bett zum Schlafen geht. Die Realität sieht oft anders aus. Geschrei, Hüpfen im Bett, ein zackig - aufforderndes "Mama!" oder "Papa!" Auch wir kennen das. Aber Irgendetwas müssen wir richtig gemacht haben. Denn meistens schläft unser kleiner Held bis acht anstandslos ein. Und noch dazu im eigenen Bett. 

War es Zufall? Oder Glück? Jedenfalls haben wir früh Rituale eingeführt. Er hatte kaum Zähne, da musste er schon Zähneputzen. Im Bad spielt sich bis heute das eine oder andere Drama ab, aber es scheint sich im Kopf unseres Kindes festgesetzt zu haben: Ab der Zähneputzzeit ist Schluss mit lustig und die Schlafenszeit lässt sich nicht mehr aufhalten. 

Ich behaupte übrigens jedes Mal, "Es ist Acht Uhr und um acht Uhr gehen alle Kinder ins Bett", egal, wie spät es ist. Das wird sich mit Sicherheit mal rächen, wenn er die Uhr lesen kann. "Menno, Papa, es ist doch erst Halb!"

Was mir jetzt im Herbst allerdings entgegenkommt ist der Frühe Sonnenuntergang. Wenn im Juli die Abendsonne durch das Rollo knallte, kam man sich nicht selten dämlich dabei vor, zu behaupten, es sei draußen dunkel. Das klappt inzwischen bis acht recht gut. Der Filius zeigt dann selber mit dem Fenster nach draußen und erklärt bestimmt: "Ähs ißt dungäl!" Was er auch gerne sagt ist "Ähs negnet", auch wenn es nur diesig ist. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. 

Trotz des "Zähne putzen, Pipi machen, ich kann schon so viele Sachen" - Liedes kann unser Kind nur ersteres. Punkt Zwei des Bettgehn - Ritual ist also noch immer Windeln wechseln, liegt der Kleine auf der Wickelkommode, beginnen die ersten Forderungen, die nicht verhandelbar sind. "Diezi! Buppi!" Stillgehalten wird trotzdem nicht. 

Mit nur minimalem Protest lässt er sich nun, nachdem die Mami ein Gute- Nacht- Bussi bekommen hat, nur leicht um sich schlagend, ins Bettchen hieven. 

Je nach Gemüts- und Gesundheitszustand sind noch 1-7 Buppis, ein Stoffengel und das Riesenplüschpferd dem Bettchen hinzuzufügen. 

Seit neuestem wird gebetet. Beim Kreuzzeichen auf dem Mund nimmt er witzigerweise immer den Schnuller raus. 

In der Regel reicht dies als Ritual. Wirklich! Ab und an ziehe ich noch am Hampel-Sandmännchen und lasse symbolisch Sand in seine Augen streuen, damit er sofort einschlafen kann. 

Reicht das auch noch nicht, wird gesungen. "Morgen früh! Wenn Gott wiiill!!!" Seit er dabei aus voller Kehle mitsingt, muss ich dabei stets so lachen, dass ich das gar nicht mehr oft singe. Und danach noch das Lied, das mir mein Papa schon vorgesungen hat: "Und die Engelein singen: Lieber ... schlaf ein." Wahlweise fügt man dann den Namen des Kindes, Papa, Mama, Brüderchen, Cousins und Cousinen, Krippenfreunde etc. ein. Das kann dauern. Und wenn nicht der Papa vorher schon eingeschlafen ist, dann schläft das Kind nun mit Sicherheit. 

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Kommentare: 1
  • #1

    strasserbp (Donnerstag, 02 Oktober 2014 20:31)

    Da habe ich den Mund wohl zu voll genommen. Wie fast befürchtet, war das Bettbringen an dem Abend, nachdem ich diesen Artikel gepostet habe, der blanke Horror. Sage und schreibe zweieinhalb Stunden habe ich dem Junior vorgebetet, vorgesungen, vorgelesen, Buppis en masse ins Bett geschmissen, zu trinken gegeben, Diezis ausgetauscht, im Elternbett liegen lassen, wieder zurück getragen, noch "ein bisserl auf bleiben" lassen, heiße Milch gemacht und das ganze noch einmal von vorne. Als der dritte Turnus begann, kam die Mama vom Yoga zurück, Herr B. sagte Gute Nacht, ging anstandslos schlafen und war weggepennt...