Der kleine Löwe ist nun ein Schweinchen

Feuerwehrautos und Küchen stehen hoch im Kurs
Feuerwehrautos und Küchen stehen hoch im Kurs

Fast fünf Jahre lang ging eines unserer Kinder in die Kinderkrippe in Lauter. Wie alle Eltern wünschte auch ich mir fünf Jahre lang, endlich große, selbstständigere Kinder zu haben. Jetzt, da auch unser kleiner Löwe beinahe von heute auf Morgen in den Kindergarten wechselte, begreift man auf einmal wehmütig: Wieder ein Stück Kindheit viel zu schnell vergangen, wieder ein Lebensabschnitt (vermutlich endgültig) vorbei.

Es begann alles ganz harmlos beim Entwicklungsgespräch, als Eltern und Erzieher zu grübeln begannen, ob Loni inzwischen nicht zu groß für die Kinderkrippe sei. Vorsichtig ausgedrückt: Dort markierte er als großer Macker recht selbstbewusst sein Revier und machte auch vor einjährigen Neuankömmlingen nicht Halt, wortgewaltig und mit leicht physischem Nachdruck klar zumachen, wer der Chef in der Eulengruppe ist.

Und noch ehe wir uns bewusst waren, dass unser Baby nun ein Kindergartenkind ist, saß er schon im Sandkasten bei den Großen und buk eifrig seine Sandkuchen. Auch Bastian beobachtete die Veränderung wie ein stolzer großer Bruder und zeigte ihm begeistert die große weite Welt des Kindergartens.

Ein Rest Skepsis blieb. Würde es Loni ohne Silke und Bettina aushalten? Würde der kleine Zwack nicht heillos untergehen zwischen all den großen Kindern?

Drei Wochen später die unumstößliche Gewissheit: Unser kleiner Löwe ist ganz und gar zum Schweinchen mutiert.

Als habe er sich die letzten Monate in der Krippe gelangweilt und infantiles Verhalten vorgegaukelt, verwandelte sich Loni in kürzester Zeit zum vollwertigen Kindergartenkind. Mit allen Vor- und Nachteilen. Plötzlich kann er, der zu Hause seitdem stets seine Kiste mit Autos herumschleppt, auch mal eine halbe Stunde allein friedlich spielen ohne das es Verletzte gibt. Er erzählt Geschichten, ist selbständiger geworden, spricht viel deutlicher und hat sich gleichzeitig wie der große Bruder einen Sprachfehler antrainiert. "Wasch?"

Gleichzeitig haben auch seine Trotzanfälle eine neue Stufe erreicht und von natürlicher Schüchternheit ist in der Schweinchengruppe bei ihm keine Rede mehr. Ganz vorsichtig fragen die Erzieherinnen bereits nach, ob wir das von zu Hause her kennen. "Oh ja! Oh ja! Und wie wir das kennen!"

Auch seine unflätigen Bemerkungen haben eine neue Bedeutung gewonnen. Sein Lieblingsschimpfwort ist ein trocken, ganz und gar humorlos hinausgeschmettertes "Du Schwein!" 

Das hat ganz und gar nicht in die Eulengruppe gepasst. Jetzt in der Schweinchengruppe fallen Schimpfereien wie diese nicht mehr gar so auf. Schließlich sind ja alle größere und kleinere Schweinchen.

Seitdem er als freches Schweinchen auch das ein und andere Mal geschimpft bekommen hat, unternimmt er hin und wieder den Versuch, wieder runter in die Eulengruppe zu flüchten. Aber ganz so einfach geht es dann ja doch wieder nicht.

Zu guter Letzt noch eine kleine Anekdote die letztens den halben Kindergarten amüsiert hat: Als Loni früh morgens gebracht wurde, rannte er sofort wie der Blitz in die Froschgruppe zu seiner geliebten Puppenküche. Statt des zu erwartenden Abschieds- oder Morgengrußes hob er nur den Zeigefinger und rief "Dingdong!", dann war er unter den amüsiert-verdutzten Blicken zwischen den Töpfen verschwunden...

 

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