Kindergeburtstags-Wahnsinn: Es geht weiter!

So ein Kindergeburtstag soll nicht nur der schönste Tag im Jahr des Kindes sein. Inzwischen kommt es mir vor, dass die Geburtstagsfeier auch der schönste Tag im Leben von allen geladenen Kindern sein muss. Alles darunter zählt nicht mehr. Ja, liebe Eltern von Kindergartenkindern: Wenn Ihr gedacht habt, ihr hättet in Sachen Kindergeburtstag bereits alles erlebt - Pustekuchen! Alles was ihr bisher erlebt habt, war im wahrsten Wortsinn ein Kindergeburtstag. Bei Schulkind-Geburtstagsfeiern geht es nämlich erst so richtig los!

Wir haben bereits so manches Spektakel für unzählige Kinder veranstaltet: Feuerwehrparty, Piraten-Schatzsuche, WM-Minidisco und sogar das legendäre Topf-Klopfen wurde zum Besten gegeben. Dieses Jahr waren erstmals überwiegend Schulkinder da und wir dachten, wir könnten - mit einer leichten Steigerung des Programmangebotes - so weitermachen. Bis unser Kind die erste Gegen-Einladung erhalten hat... Aber zunächst zu unserer eigenen Feier. Gemäß eines ungeschriebenen Gesetzes darf das Geburtstagskind so viele Kinder einladen, wie Kerzen auf der Torte auszublasen sind. In unserem Fall also sieben! Das siebte Kind auf der Liste war allerdings ein Mädchen. Hm, ein einziges Mädchen auf einer reinen Jungs-Party? In dem festen Glauben, dass sowieso ein Drittel wieder absagt, durfte Basti kurzerhand noch zwei weitere Mädchen einladen. Ratet mal, wie viele schließlich abgesagt haben? Richtig. Null!

Wir veranstalteten eine Art Best-Practice-Geburtstagsparty und setzten die besten Ideen der bisherigen Feiern um. Aufgrund der Sommerhitze fand die Feier an einem Samstag bereits am Vormittag statt und wäre nach dem Mittagessen um Eins beendet. Wir fanden die Idee als Eltern immer gut, weil wir in Ruhe die Wochenenderledigungen tätigen konnten. 

Als Motto wünschte sich Bastian "Star Wars". Kein Problem, dachten wir. Im Internet gab es einige schöne Bastel-Anleitungen für Laserschwerter. Wir dachten, das reicht vollkommen aus. 

Hat jemand eine leichte Vorstellung, was jedes Kind, aber wirklich jedes Kind dabei hat, wenn es zu einer Star Wars - Party eingeladen wird? Richtig. Ein Laserschwert!

Und kein popeliges selbstgebasteltes Schaumstoff-Laserschwert, sondern ein richtiges aus Kunststoff. Eines, das mit Darth-Vader Stimme sprechen kann und Lasersschwert-Geräusche macht. 

Innerhalb kürzester Zeit droschen Kinder, die sich noch nie zuvor gesehen hatten, lachend mit ihren Laserschwertern aufeinander ein. Wir Gastgeber-Eltern schauten uns entsetzt an. Ups, hatten wir einen Fehler gemacht?

Auch die coole Dart-Vader Verkleidung unseres Kleinen kam nur kurz zur Geltung, da alle Star-Wars-Kinder bald ins bereitgestellte Schwimmbecken sprangen. Und in Badehose konnte man die Guten von den Bösen natürlich nicht mehr unterscheiden. 

Unser Unterhaltungsprogramm mit Basteln und Jedi-Ritter-Prüfungen ging im absoluten Chaos von elf Zuckerschock berauschten Kindern ein wenig unter. Als ich im Spielkeller nach dem Rechten sah, waren dort in völliger Dunkelheit ein halbes Dutzend leuchtender Laserschwerter zu sehen, die unter Kriegsgebrüll aufeinander schlugen. Ich schloss leise die Tür wieder und ging zurück zur leisen Bastelgruppe. Zumindest der Plan, dass wenigstens die Mädchen beim Basteln mitmachen würden, war vollends aufgegangen.

Der größte Spaß war übrigens die "umgekehrte Reise nach Jerusalem". Das Spiel geht so, dass zwar die Stühle nach jeder Runde weniger werden, aber kein Kind ausscheidet. Das heißt, dass irgendwann alle Kinder um nur  noch einen Stuhl herumlaufen und sich nach Stop der Musik aufeinander stapeln.

Zwischendurch durften die Kinder im Sandkasten nach versteinerten Haifischzähnen graben und wir haben so viele dort versteckt, dass vermutlich noch Generationen von Kindern dort Haifischzähne ausgraben werden.

Als Finale zauberte ich noch die kindsgerechten Hits der Kulinarik wie "Chicken Nuggets" und "Pommes" auf den Tisch und realisierte zu spät, dass ich viel zu wenig Ketchup im Kühlschrank verfügbar hatte. 

Punkt 13:00 Uhr trudelten die ersten Eltern ein und holten ihre aufgekratzten Kinder wieder ab. Einige blieben traditionell, um bei einem Prosecco den gastgebenden Eltern dabei zu helfen, den Adrenalinspiegel wieder zu senken.  

Nachdem auch die letzten gegangen waren, highfiveten wir uns, hielten uns für die besten Eltern der Welt und waren erleichtert, dass die Feier wieder ohne Verletzungen vonstatten gegangen war. 

Und nun also die erste Retour-Einladung und die Erkenntnis, dass wir so ziemlich die ödeste Geburtstagsparty der ganzen Schulklasse geschmissen hatten.

So geht nämlich Kindergeburtstag heute: Die Kinder treffen sich um 8 Uhr früh. Dann wird die ganze Festgesellschaft mit dem Auto ins Nachbarland verfrachtet, wo sie mit der Seilbahn zum Triassic-Park fahren. Das ist so ziemlich der coolste Freizeitpark in unserer Gegend. Nach fast zwölf Stunden Halligalli findet die After-Show noch im Garten statt, wo ein Feuerwerk des Selbstgebastelten entbrannt wird. Am Ende war die Tüte mit den Give-Aways nicht nur voller Süßigkeiten, sondern auch voller Spielzeug. Ich habe acht Spielzeug-Dinosaurier gezählt, die die Kinder (Ja, auch das Geschwister-Kind wurde bei den Gast-Geschenken berücksichtigt!) mitgebracht hatten.

Wow! So geht also Kindergeburtstag 2019. Und das aller- allerdeprimierendste für mich war, wie entspannt die Gastgeber-Eltern am Abend waren...

So, liebe Eltern von Kindern im geburtstagsfähigen Alter: Die Messlatte von Kindergeburtstagen hat sich ein klein wenig nach oben verschoben. Kurzzeitig habe ich sogar Eltern beneidet, deren Kinder in einem Schaltjahr geboren sind. Hilft nix, im Dezember steht der nächste Geburtstag an. Wir planen schon mal drei Tage Party in Kitzbühel oder so...

das Elterntagebuch durchsuchen:

Zuletzt im Elterntagebuch:

Urlaub in Caorle, in derselben Unterkunft Jahr für Jahr. Über Familien, die seit 33 Jahren stets an den gleichen Strand fahren, habe ich früher immer geschmunzelt. Jetzt sind auch wir auf einem guten Weg. Wieder in Caorle. Wieder in der Ferienanlage Lido di Altanea. Diesmal gleich mit mehreren Familien und insgesamt fünf Jungs zwischen drei und sieben Jahren. Ob das gutgegangen ist? Wie es war, wer bei der Minidisco getanzt hat und die Antwort auf die große Frage "Papa, kriegen wir ein Eis?", verrate ich euch jetzt. Hier gehts weiter

Mit den Kindern auf dem Festival im Grünen

Das Festival im Grünen in Kirchanschöring ist nicht nur wegen der genialen Bands Jahr für Jahr ein Highlight, sondern auch wegen seiner Familienfreundlichkeit. Als wir vor fast fünfzehn Jahren ein erstes Mal auf diesem schon damals wunderbar untypischen Festival feierten, wagten wir noch nicht mal im Traum daran zu denken, dass wir eines Tages eine der Familien sein würden, die sich in der Wiese sitzend die Musik anhörten. Diesmal war es soweit.

Kommentare: 0